Nepal


Nach 1988 und 1992 sind meine Frau und ich im November 1999 wieder nach Nepal geflogen, diesmal um im Everestgebiet das Kloster Tengpoche auf 3.900 m zu besichtigen sowie den Gokyo Peak (5.400 m) zu besteigen und von dort den traumhaften Blick auf den höchsten Berg der Welt, den Mt. Everest (8848 m) zu genießen.

Der Smog und der Verkehr in der Hauptstadt Kathmandu hat zwar stark zugenommen, der Charme der bereits vertrauten Königsstadt ist aber noch immer faszinierend.

StupaYogi

Am nächsten Tag fliegen wir mit einer kleinen Twin Otter nach Lukla (2800 m), wo wir unsere Trekkingtour beginnen. Wir besprechen mit  Sherpa Kancha und  Träger Tschersching die Route und unsere Wünsche. Das Wetter ist angenehm warm, am Gokyo Peak soll jedoch 1 Meter Neuschnee liegen und die Temperatur unter -15 Grad liegen; einige Gebiete sind wegen Lawinenabgängen nicht erreichbar. Wir lassen uns nicht beeinflussen und marschieren in 1 1⁄2 Tagen nach Namche Bazar (3500 m), dem berühmten Sherpa-Zentrum. Wir wohnen bei Buddhi Maya Sherpa (bekannt von einer "Land der Berge-Sendung") etwas oberhalb von Namche in der Sunshine-Lodge und haben einen traumhaften Blick ins Dorf und auf die umliegenden "Sechstausender". Kancha meint dass das Wetter immer besser wird und wir wahrscheinlich ohne Probleme auf den Gokyo Peak gehen können.

Den 1. Akklimatisierungstag nutzen wir zur Besichtigung des Museums auf dem Mendaphu Hill wo unsere Augen das Kloster und im Hintergrund den Mt. Everest erblicken - hinsetzen, Tee trinken und nur schauen....

Mt. Everest

Nächsten Tag geht's über Kumjung nach Phortse Thanka, wo Kancha für uns ein Quartier bei einer Familie findet. In der Küche mit der offenen Feuerstelle und Lehmfußboden ist die ganze Familie versammelt; es qualmt zwar fürchterlich, dafür ist es aber warm!

Über den Ort Dole marschieren wir nach Luza und befinden uns bereits über 4000 m. Wir sind die einzigen Gäste in der Lodge und das Wasser für die Suppe wird vom kalten Bach geholt. Am Abend beim offenen Feuer in der Küche wollen Kancha und Tschersching viel von Europa wissen.

Die Temperatur am Morgen liegt bereits unter Null. Tagsüber wird es immer wärmer und keine einzige Wolke ist zu sehen. Im Gegensatz zu Namche begegnen wir auch fast keine Trekker, nur ab und zu einige Jakherden. Der nächste Ort Machhermo liegt bereits auf über 4400 m und am Nachmittag erreichen wir Gokyo - mit 4.750 m schon fast 1000 m höher als der Großglockner. Hier befinden sich drei wunderbare tiefblaue Seen und man kommt ins schwärmen - blaue Seen, weiße Berge (in Gokyo liegt immer noch ca. 30-40 cm Neuschnee) und ein wolkenfreier blauer Himmel.

Nur das Stechen im Kopf wird aufgrund der Höhe etwas stärker und an Schlaf ist sowieso nicht zu denken. Um 5 Uhr früh gehen wir los und nach knapp 2 Stunden stehen wir kurz nach Sonnenaufgang auf dem Gokyo Peak; zwar ein technisch leichter Fünftausender dafür mit traumhaften Blick auf 4 Achttausender (Cho Oyu, welcher von Herbert Tichy erstbestiegen wurde, Lhotse, Makalu und natürlich der legendere Mt. Everest). Wir sind die einzigen Leute oben und selbst Kancha und Tschersching sind begeistert; ohne eine einzige Wolke die ganze Kette von Gipfeln zu betrachten ist mit Worten schwer festzuhalten......

Gokyo Peak

Ich denke an das Buch "Als Einsiedler im Himalaya" von Paul Brunton der u.a. schreibt - "in den übervölkerten Zentren der Kultur hasten die winzigen Menschen ameisengleich hin und her, von ihrer eigenen Wichtigkeit aufgeblasen, streiten sie über die Oberfläche eines Planeten, der ihnen zuletzt doch nicht gehört. Hier aber türmen sich mächtig die vielen stolzen Gipfel auf dem Planeten und bleiben unbeweglich, als wüssten sie nichts von ihrer königlichen Macht und Größe."

In 2 Tagesetappen geht es wieder zurück nach Namche. Nächsten Tag besuchen wir das Hillary-Hospital in Khunde (ca. 2 Stunden von Namche entfernt). Unser letztes Ziel im Everestgebiet ist das Kloster Tengpoche. Nach einem langen Tagesmarsch finden wir noch ein Quartier in einer der überfüllten Lodges. Kancha ermöglicht uns den Besuch im Kloster zur "Gebetszeremonie" - das monotone Gebetsmurmeln und die fremdartigen Klänge üben auf uns die gleiche Faszination wie bereits 1992 aus. Das Kloster liegt auf einer Anhöhe auf 3900 m, im Hintergrund Mt. Everest und Lhotse rechts davon Ama Dablam (knapp 7000 m).

TengpocheAma Dablam


In ständigem auf und ab marschieren wir in 2 langen Tagesetappen zurück nach Lukla und geniessen noch einmal die faszinierende Umgebung und die doch wieder wesentlich wärmeren Temperaturen. Da wir am nächsten Morgen sofort einen Rückflug haben (bei Schlechtwetter muss man 2 Tage Wartezeit einkalkulieren) sind wir noch insgesamt 6 Tage in Khatmandu und haben genügend Zeit die bekannten Sehenswürdigkeiten und die Städte in der Umgebung zu besichtigen.

Tipps:

Hotel in Kathmandu:

International Guesthouse
Fax 00977-1-252999
DZ ca. 35 $, kleines schönes Haus in ruhiger Lage
www.south-asia.com/int-guest-house


Hotel in Bhaktapur :

Shiva Guesthouse
Fax 00977-1-610740
DZ ca. 20 $, wenig Komfort - viel Atmosphäre

Trekkingoffice:

Buddhi Maya Sherpa
Fax 00977-1-418444
Oder Österreich 03862-33238
www.info-nepal.com/members/pacific


Mieten Sie sich ein Taxi für 1 Tag (ca. 50-70 $) um die Umgebung auf eigene Faust zu erkundigen, oder fahren Sie mit dem Taxi nach Pokhara (ca. 200 km ca. 100-150 $); die Landschaft ist beeindruckend!

Beste Reisezeit ist Okt./Nov. oder auch März/April, Lauda Air fliegt jetzt direkt nach Kathmandu.


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